Die Stadt Herne versucht sich ja gern als bürgerfreundlich darzustellen. Wenn man etwas näher hinschaut, erkennt man hier und da noch deutlichen Nachholbedarf. Bei den Öffnungszeiten zum Beispiel, die andere Städte durchaus besser hinkriegen. Man könnte den Eindruck haben, daß die Auffassungen „wer zu uns will, soll doch einen Tag Urlaub nehmen“ oder „unsere Kunden sind doch ohnehin erwerbslos und haben Zeit“ immer noch präsent sind.
Das muß doch eigentlich besser gehen und mit unserem Prüfauftrag möchten wir die Verwaltung animieren, mal zu gucken, wie sie es besser machen könnte als diese beiden Beispiele:
Beispiel 1: Ab dem 2.2. können sich Bürger in die Listen für das Volksbegehren „G9 jetzt“ eintragen. In Herne ist dies nur an den zwei Rathauspforten zu den „üblichen Öffnungszeiten“ möglich. Daß heißt: Mit einer Mittagspause von 12 bis 13:30 Uhr und nur am Donnerstag auch bis 18 Uhr. Dies dürfte nicht zu einer hohen „Wahlbeteiligung“ führen. „Eben mal in der Mittagspause“ unterschreiben ist für ArbeitnehmerInnen nicht möglich.
Gleiches gilt für die Mehrzahl der städtischen Fachbereiche mit Ausnahme der Bürgerdienste, hört aber auch dort beim „Ausländer- und Staatsangehörigkeitswesen“ schon auf.
Beispiel 2: Nach den Gesetzesänderungen beim Wohngeld und beim Unterhaltsvorschuß hat sich der Schwerpunkt bei der „Kundschaft“ verschoben. Gerade diese Änderungen zielen auf durchschnittliche ArbeitnehmerInnen und für Diese bietet man in Herne nur Vormittagsöffnungszeiten an und diese auch nicht an jedem Wochentag. Und am Nachmittag bis 15:30 Uhr geht’s nur am Donnerstag (FB Kinder, Jugend u. Familie) oder nur am Montag (FB Soziales). Einfach und übersichtlich ist das für die BürgerInnen nicht.