Die Ratsfraktion PIRATEN-AL fordert fahrgastfreundliche Lösungen bei Bus
und Bahn zwischen Bochum und Herne. Dies heißt in erster Linie die
Beibehaltung des 10-min-Taktes bei der Straßenbahnlinie 306. Ein
15-min-Takt auf Herner Stadtgebiet – wie im Entwurf des Bochumer
Nahverkehrsplans vorgeschlagen – ist kein angemessenes Angebot für eine
städteverbindende Straßenbahn. Die Fraktion zeigt sich irritiert, daß das
die Herner Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme zum Bochumer
Nahverkehrsplan anders sieht und wird in der kommenden Herner Ratssitzung
am 11.7. gegen diese Stellungnahme stimmen, wenn der Passus zur 306 nicht
geändert wird.
Gleichzeitig hat die Fraktion eine Anfrage gestellt, was passiert, wenn
wegen des Spardiktats Landesregierung jemand auf die Idee käme, die 306
auf Herner Gebiet auf Busbetrieb umzustellen. Spart man damit wirklich
Geld? Und was wäre, wenn der „Worst Case“ 15-min-Takt eintritt und man
die dann fehlenden Fahrten zwischen Wanne-Eickel Hbf und der Haltestelle
„Hordeler Straße“ mit einer Buslinie kompensieren müßte?
(Zur Erläuterung: Der Entwurf des Bochumer Nachverkehrsplans sieht eine
neue Linie 316 ab der Hordeler Straße vor, so daß daß von da ab bis zum
Bochumer Hauptbahnhof ein 7,5-min-Takt entsteht. Da wäre es
folgerichtig, diesen Takt bis zum Wanne-Eickeler Hbf fortzusetzen, zur
Not mit einem Bus).
Aber auch bei den städteübergreifenden Buslinien sieht die Ratsfraktion
PIRATEN-AL weitergehenden Handlungbedarf und würde sich da ein etwas
energischeres Vorgehen der Herner Verwaltung wünschen. Ganz ausgeblendet
wurden die Verspätungsprobleme bei den Linien 368 und 390, die die beiden
Buslinien aus Bochum „mitbringen“. Immer wieder erreichen die
Ratsfraktion Beschwerden von Bürgern über die beiden „Verspätungskönige“.
Diese Bürger stellen auch die Frage, ob die BOGESTRA überhaupt noch der
richtige Partner für Herne ist. Die HCR kann nämlich eine erheblich
bessere Verspätungsbilanz vorweisen.
Ebenso ärgert sich die Bochumer und Herner Kundschaft darüber, daß auf
der U35 zwar wie selbstverständlich zu „Bochum Total“ zusätzliche
Nachtfahrten angeboten werden, aber beim viel größeren Ereignis „Cranger
Kirmes“ die umsteigewilligen Kirmesbesucher am Herner Bahnhof komplett
ignoriert werden. Wenn man als Nahverkehrunternehmen so handelt, darf man
sich nicht wundern, wenn sich die BürgerInnen beim neuen RVR-Slogan
„Stadt der Städte“ verhohnepipelt vorkommen.